Solidarische Landwirtschaft – mit kollaborativer Vernetzung zur Neubelebung bäuerlicher Landwirtschaften

Klaus Gräff

Samstag, 10:00-12:00 Uhr

Die gängigen Marktwirtschafts-Modelle scheinen an ihre Grenzen zu kommen. Mengenproduktion und Preisdumping bestimmen das Bild einer gewinnoptimierten Wirtschaft. Dies zeigt sich auch in der Landwirtschaft, wo es immer schwieriger wird, unter diesen und kommenden Bedingungen mit begrenzten Ressourcen und Klima-veränderungen langfristig für alle qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren. Das wirft Fragen auf und fordert geradezu heraus, nach neuen ökonomischen, aber auch ökologisch-sozialen Ansätzen in z. B. kollaborativen Strukturen zu suchen…

Seit 2011 erfährt das Tübinger-Modell der Solidarischen Landwirtschaft (kurz: Solawi) eine starke Verbreitung. Mit Transparenz und Mitgestaltungsmöglichkeiten eröffnen sich Räume, die letztendlich dazu führen, dass eine Jahresversorgung mit Lebensmitteln für eine Gemeinschaft durch einen Hof gesichert werden kann. Die Kosten werden durch die Gemeinschaft übernommen. Dadurch kann sich die Produktion von den Marktpreisen abkoppeln. In Deutschland sammeln mehr als 100 Solawi-Initiativen – davon 4 im Raum Tübingen-Stuttgart – ihre Erfahrungen mit:

  • Freude in gemeinsamer Verantwortung für den Menschen und unsere Ressource
  • Dem durchgängig möglichen naturnahen Produzieren
  • Räumen, wo alte und wertvolle Sorten wieder angebaut werden können
  • Einer partizipativen und kooperativen „Wirtschaft der kurzen Wege“
  • Transparenz in der Wirtschaft, die zum Mitgestalten einläd
  • Der Vielschichtigkeit von Gemeinschaften, dem Kreieren von Prozessen in gegenseitiger Wertschätzung
  • Der Erkenntnis, dass das Wissen, wo meine Lebensmittel herkommen, mir neue Sichten und mehr Lebensqualitäten bietet

Siehe auch www.solawi-tuebingen.de